Berufswunsch war: Ölmaler
Jeder freie Mensch ist kreativ. Da Kreativität einen Künstler ausmacht, folgt:
nur wer Künstler ist, ist Mensch. Jeder Mensch ist ein Künstler.
(Joseph Beuys)
Ein Künstler war für mich jemand mit einer guten Eigenschaft: Er bewertet nicht andere von oben nach unten und lebt nicht Neid und Missgunst aus.
Ich habe schon viele bewundert und zu allererst und ganz besonders:
Nicu Covaci (1947-2024) als Künstler und Musiker bei Transsylvania Phoenix
Das Bild von Yvonna ist von Nicu und ich zeige es einfach auch auf meiner Seite. Sie war auch schon in Belm in den achziger Jahren bei Ausstellungen dabei.
Das Bild der Frau im krapplackfarbenen Mantel wollte ich Nicu bereits längerer Zeit als Dank mal schenken und es leider nicht mehr dazu gekommen.
Bei Malerei muss man nicht alles können oder verstehen und beschenkt nicht nur sich selbst, sondern auch andere.
Ölbilder der letzten 40 Jahre
Als eigentlichen Berufswunsch hatte ich schon als Jugendlicher „Künstler“ gut gefunden. Ein Beginn startete kindlich mit Zeichnungen aus Comix wie Bussi Bär, Phantom, Superman und Legionären. Ich sammelte Hefte von Jacovitti oder Rolf Kauka und Trigan, um zu üben. Aber eigentlich dachte ich nicht wirklich über Arbeit oder Zukunft nach und wollte meine Schule erst schnell zuende bringen.
Im siebten Schuljahr hatte ich viel Glück mit dem Schulleiter Gerd-Wilhelm Lübker-Suhre in dem Fach Kunst auch als Lehrer. Dieser hatte zunächst als erste Aufgabe eine von mir als bescheuert empfundene:
Ein grüner Salat-Kohlkopf sollte in bunt gemalt werden.
Das habe ich mit einem billigen Tuschkasten erledigt und wollte dafür eine 1 (sehr gut).
Dieses Bild wurde mit anderen aufgehängt, verglichen und anschließend bewertet: Ich bekam "nur" eine 2 (gut) und war ziemlich deutlich enttäuscht und sauer bzw. beschwerte mich sofort und vielleicht zu laut.
Dieser Lehrer und Direktor Lübker-Suhre hatte diese Situation für uns beide gerettet.
Er gab mir ohne eigentlichen Grund eine zweite Chance mit nachträglicher Zusatzaufgabe zu dem Bild und sagte, dass er mir eine 1 (sehr gut) geben würde, weil das Bild tatsächlich besser war als die anderen, aber mein Bild hatte nun mal auch Fehler.
Außerdem hätte ich ihn nicht in diese Situation setzen sollen, dass er die nicht gelungenen Bilder von anderen Schülern vergleichen sollte.
Ich nahm das total ernst und persönlich und freute mich über die Chance und habe das Bild mit nach Hause genommen.
Über eine Woche lang habe ich alles verbessert und korrigiert. Damit hat er mir „ausnahmsweise“ die Note 1 für „sehr gut“ gegeben.
Damit hatten wir die ganze Schulzeit Frieden geschlossen.
Im Jahr 1990 war ich noch einem genau so guten Lehrer Dr. Fischer dankbar; für eine Aufnahme in die Fachoberschule am Schölerberg, wo alle Plätze schon besetzt waren. Mit etwas Übung und freiwilliger Nachhilfe durfte ich direkt in die 12. Klasse und die 11. überspringen und war ein Jahr begeistert von Mitschülern, Lehrern und besonders diesem Mathelehrer.
Auf dem schönen blauen Bild aus Stoff von Irene Thöle, die ich bereits aus dem Belmer Kunstverein zur Realschulzeit 1984 kennen gelernt habe, wie auch Wilhelm Rüters (beide leider verstorben - aber immer noch sehr bekannt und in guter Erinnerung)
Für Belmer Künstler eine gab es eine Kunstausstellung und weil ich den Schuldirektor Gerd-Wilhelm Lübker-Suhre gut auf meiner Seite hatte (eigentlich hat er mir den Rauswurf von der Schule verhindert wegen Klassenlehrer Hans Fricke) durfte ich daran teilnehmen. Da stellte ich gemalte Bilder aus von politisch überhaupt nicht zeigbaren Personen (aber gut gemalt und erkennbar) einer davon war auch das noch existente Tuschebild von Bob Marley.
Es gab immer schon auffällig und leicht zu zeichnende Portraits von z.B. Beuys, Khomeini, Liza Minelly. Das fand ich interessant und ich machte das oft einfach zum Spaß oder auch ein wenig zum Provozieren von anderen Meinungen. Diese Ausstellung war mit einem Mitschüler und es gab sogar ein Bild mit edding - einfach auf Löschblatt oder so. das war auch nicht wichtig - aber da / zusammen mit Schulfreund Christian Görlich.>
Nach der Realschule kam ich ins Rathaus in Belm und durfte neben meiner Ausbildung zwei Künstler aus Burkina Faso (Afrika) bei Kunstausstellungsvorbereitung mit Fotos und Bild- aufhängen zuarbeiten. Das hat mir wirklich eine Woche besser gefallen, als die viel öftere Zeit im Keller des Rathauses zum Ordner aufräumen oder Papier in den Reisswolf lassen>
Nicolae Covaci Hase
Nicu wollte mir neben Kunstmalerei auch Gitarre beibringen. Das habe ich gar nicht begonnen, weil ich bei Musik genau so unbegabt bin wie bei handwerklichen Tätigkeiten.
So habe ich anwesend dabei in der Volkshochschule am Heger Tor unbekleidete Frauen zeichnen dürfen (mit Kohle oder Bleistift), die in einer unbewegten Stellung als Vorlage in der erwachsenen Schulklasse vor 8 bis 10 Zeichner/innen ohne Bewegung rumstehen mussten.
So kam ich zu dem eigentlichen Beginn meiner Malerei.
Außerdem fuhr er mit mir in seinem neuen Auto (ein Jaguar 8Zylinder XJS in grün) zu Volkshochschulkursen in Belm und zu einem Auftrag am Schlosswall und zeigte mir seine Schlosswall-Halle-Malerei.
Nun wollte ich auch wirklich Künstler werden und wurde bei Auto`s auch sofort Jaguar-Fan. Es dauerte nicht lange und ich durfte eine Ausstellung mit ihm zusammen anbieten - in Bissendorf.
Ich war stolz, dass meine Bilder neben seinen hängen durften und meine Malerei war ab jetzt also nur noch Hobby, weil ich damit zunächst gar kein Geld verdient habe und startete ernsthaft als Tätowierer, was mit zeichnen und malen mehr zu tun hatte als meine Tätigkeit im Rathaus. Neben meinen Bildern waren Gedichte ausgestellt von der heute als
Anka Kaminskaja benannte Hexe aus der Walpurgisnacht. Sie hat eine total schöne Handschrift und erinnert bei Gedichten an Hans Kruppa.
In den letzten 40 Jahren habe ich viele Ölbilder gemalt, meistens Personen oder Landschaften – und bin da wieder bei.
Das Gute bei Malerei ist, dass man beim älter werden nicht schlechter wird – sondern besser - also ganz anders als in Sport oder so. Daher habe ich das neben anderen Hobbies immer noch ganz oben in meiner Interessenliste und besuche auch weiterhin gerne Museen oder schau mir gerne andere Bilder an - und male weiterhin oft selbst.
Letztes Jahr habe ich mich in Wissingen bei einer schönen Ausstellung zusammen mit Johannes Eidt fotografieren lassen und er ist wirklich interessant, freundlich und geduldig neben seiner Frau mit eigener Musik gut gelaunt neben mir stehen geblieben.
Meine Lieblingsmaler bleiben Gustav Klimt, Vincent van Gogh und Herman Brood. In Holland war ich viel und gerne - auch schon als Jugendlicher Fan von dem Sänger und Maler Herman Brood, der jedes Jahr in Osnabrück im Hyde Park auftrat und bin immer noch gerne in Museen... einfach zum Bilder anschauen.